Kurtaxe / Bildungsreisen

Liebe Gäste, seit Mai 2017 ist nach vielen Jahren durch die Gemeinde Zinnowitz eine neue Kurtaxensatzung in Kraft gesetzt worden.

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Preise

Der Preis für eine Übernachtung in St. Otto setzt sich aus drei Teilen zusammen: aus dem Zimmerpreis, aus den Tagessätzen (Servicepaket), aus eventuellen Zusatzleistungen.

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St. Otto, August 2025

Mit dem Wind…

… über einen Haufen leckerer Beeren gestolpert. Also zum Glück waren das nicht die mit dem “ä“. Die werden besser nur im Zoo besucht. Das ist deutlich sicherer, als einem Braun- oder Eisbären in freier Wildbahn über den Weg zu laufen. Und lecker sind die auch nicht. Obwohl: Wenn ich mich recht erinnere, wurden die Bärentatzen der Grizzlys damals in den Abenteuergeschichten von Karl May vernascht. Aber das war in einem anderen Jahrtausend.

Übrigens: Falls Sie den versprochenen zweiten Teil der Sinne-Kolumne aus dem Juli vermissen, haben Sie recht. Aber da kamen mir eben besagte Beeren dazwischen, die zunächst von mir verspeist wurden, um sich anschließend zu einer Kolumne zu entwickeln. Kann man nichts machen. Aber fest versprochen: Die restlichen Sinne gibt’s im September. Außerdem ist so ein Haufen leckerer Beeren ja auch eine sehr sinn-volle Angelegenheit. Ein zuckersüßer Augen- und Gaumenschmaus. Und wie die duften!

Aber jetzt mal zurück auf Anfang! Da spazierte ich die Tage ganz entspannt durch den Wald zwischen St. Otto und Trassenheide und wurde überraschenderweise fündig. Einige kleine Walderdbeeren säumten als rote Farbkleckse meinen Weg. Die Sonnenstrahlen der vergangenen Woche hatten sie zu waren Genussmonstern heranreifen lassen. Ganz anders als deren “erwachsene“ Kolleginnen, die man in den Supermarktregalen findet. Wenn die Winzlinge nur etwas größer ausfallen würden. Aber wahrscheinlich wäre dieser Genuss auch einfach zu übermächtig, um ihn zu verkraften. Stellen Sie sich mal eine voll ausgereifte Walderdbeere XXL in ihrem Mund vor! Der liebe Gott hat mit Sicherheit aus reiner Rücksicht auf unsere überforderten Geschmacksknospen dafür gesorgt, dass die Dinger so mickrig bleiben. Außerdem hätte ich neben einer riesigen Monster-Walderdbeere wahrscheinlich die ebenso leckere Blaubeere am Strauch daneben übersehen. Genauso klein wie die Normalo-Walderdbeere, aber in ihrem dunkelblauen Kleid deutlich unauffälliger. Soo lecker!

Ich kenne nicht wenige Menschen, die – mit großen Joghurtbechern bewaffnet – stundenlang vor sich hinpflücken. Marmelade, Müslizusatz oder einfach eine Vitaminbombe nach dem Abendbrot. Ich bin da ja eher der Typ Sofortverbraucher. Bücken, pflücken und ab in den Mund. Mhhh!!! Keine Geduld, sagen Sie? Nee, nee! Das ist reiner Selbstschutz, denn im Otto-Wald wimmelt es nur so von Zecken und Mücken. Und die wissen, welche Anziehungskraft die köstlichen Beeren auf ihre warmblütigen Opfer besitzen. So lauern sie im Halbdunkel zwischen den Büschen, um sich in blutdurstigen Wolken oder saugstarken Kolonien auf ihre arglosen Opfer zu stürzen. Doctan? Autan? Dicke Klamotten trotz 30°C im Schatten, oder andere, totsichere Hausmittelchen? Können Sie vergessen! Wahrscheinlich sind die Biester im Otto-Wald immun gegen jede Schutzmaßnahme. Oder ganz einfach nur seeehr hungrig!

Also bücken, zugreifen und ab in den Mund mit den Beeren. Und dann? Nichts wie weg.

Aber da existiert ja auch noch der böse Fuchsbandwurm, der auf den Beeren lauert, um uns das Leben zur Hölle zu machen! Ach, der Fuchsbandwurm. Den gab es in meiner Kindheit und Jugend noch nicht. Also zumindest nicht im kollektiven Bewusstsein der Beerenpflücker und Pilzsammler.

Nach vielen Jahren, in denen ich meinen Kindern Beerenpflückabstinenz verordnet habe, bin ich persönlich zur Variante “no risk, no fun“ zurückgekehrt. Das Leben ist viel zu schön, um auf den unvergleichlichen Genuss frisch gepflückter Beeren zu verzichten und stattdessen vor allem und jedem Angst zu haben. Also außer vor den fiesen Mücken natürlich!

Sie sind noch nicht auf meinem Altersignoranzniveau angekommen? Dann nehmen Sie sich doch einfach die schönen Brombeerhecken an der Wolgaster Waterkant vor. Die Beeren bis Kniehöhe überlassen sie getrost dem Bandwurm. Duellieren Sie sich stattdessen um die sonnengereiften Exemplare in luftiger Höhe mit den ortsansässigen Piepmätzen. Um den ein oder anderen Zeckenbiss oder Mückenstich werden Sie natürlich auch hier nicht herumkommen, denn die Gleichung Beere+lecker=Mücke+Zecke gilt - bis auf holländische Gewächshäuser - mit absoluter Zuverlässigkeit. Das ist empirisch bewiesen und persönlich validierter.

Sie sind zu klein, um die oberen Regionen zu erreichen? Kein Problem: So eine transportable Alutrittleiter ist doch nicht schwer. Nur hüten Sie sich vor neidischen Mitbürgern! Es soll schon vorgekommen sein, dass der ein oder anderen Pflücker mitsamt seiner Leiter in die Hecke geschubst wurde. Das soll richtig unangenehm sein, habe ich mir berichten lassen.

Aber warum hat uns der liebe Gott das Pflücken eigentlich so erschwert, indem er die meisten Beeren nicht nur mit wehrhaften Dornen versehen hat, sondern zudem noch mit einer Schutz-Armada von blutsaugenden Quälgeistern. Schließlich heißt der doch   “lieber“ und nicht “fieser“ Gott?

Ich denke, die Sache ist klar. Der liebe Gott denkt an alle. Und wir, wir denken oft nur an uns. Wenn der Schöpfer keine wirksamen Regulierungsmaßnahmen in Form der blutsaugenden Parasiten engagiert hätte, würde der erste Pflücker mit Sicherheit für einen Beeren-Kahlschlag sorgen. Und was bliebe dann für den Rest? Nichts! All die leckeren Beeren in einen Magen? Das wäre doch wirklich ungerecht. Oder was meinen Sie?

Herzlichst
Ihr
Markus Constantin
Rektor      

St. Otto, Juli 2025

 „Mit dem Wind“...

… ist mir die folgende Kolumne in den Sinn gekommen. In den Sinn? Aber in welchen der vorhandenen fünf denn eigentlich? Weder habe ich die Gedanken gesehen oder gehört, noch gerochen, geschmeckt oder gar ertastet. Im Gegenteil: Ich habe mir das Hirn zermartert und nach einer guten Idee gesucht.

Klar waren meine fünf Sinne am Denkprozess beteiligt. Aber mehr indirekt, würde ich behaupten. So habe ich verzweifelt in die Luft gestarrt, in mich hineingehorcht, am Kaffee geschnuppert – in der Hoffnung, so den Gedanken ein wenig auf die Sprünge zu helfen -, und schließlich mit einem großen Schluck des leckeren, koffeinhaltigen Heißgetränks nachgeholfen, während ich mit den Fingerspitzen ratlos auf der Schreibtischoberfläche trommelte. So wirklich geholfen hat das aber alles nicht.

Beim Denken sind die Sinne raus. Sie leisten jedoch unverzichtbare Grundlagenarbeit für das Gehirn. Ohne unsere Sinneswahrnehmungen und -erfahrungen, die wir im Laufe des Lebens sammeln, würde unserem Gehirn nämlich der Treibstoff für seine Tätigkeit fehlen. Wie ein Motor ohne Benzin oder Strom nicht läuft, so ist unser Gehirn auf möglichst vielfältige Sinneseindrücke angewiesen, um seine Arbeit Sinn-voll zu verrichten. Vielleicht ist es aus diesem Grund doch gar nicht so weit hergeholt, sich im Rahmen meiner kleinen Kolumne einmal ausführlicher mit unseren fünf Sinnen zu beschäftigen. Und weil Sonne, Meer und Strand im Sommer nach draußen locken, verteile ich die Betrachtung der Sinne mal ganz auf zwei Monate. Wird sonst einfach zu lang. Da sind wir doch einer Meinung?

Riechen, schmecken und tasten. Wir nehmen uns zunächst einmal die „Nebensinne“ vor. Die geraten leicht in Vergessenheit, solange sie funktionieren. Dominieren doch im Alltag ganz eindeutig die visuelle Wahrnehmung und unser Gehör das Quintett.

Da unterscheiden wir uns allerdings von vielen anderen Spezies, die unseren Planeten bevölkern. Unsere Landschildkröte zum Beispiel. Die ist fast taub und sieht im Nahbereich so gut wie gar nichts. Damit ist sie aber kein Fall für den Inklusionsbeauftragten. Das ist nämlich bei Schildkröten ganz natürlich, dieses Defizit beim Hören und Sehen. Stattdessen nehmen sie ihre Umwelt überwiegend riechend war, haben einen guten Geschmacksinn und – auch wenn man das kaum glauben mag – eine sehr gute haptische Wahrnehmung über die Haut. So legen Landschildkröten zum Beispiel bei der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz ihren Kopf auf die Erde, um die Temperatur des Untergrunds zu überprüfen. Probieren Sie das doch mal nachzumachen. Also das Fühlen. Vielleicht am besten im Sommer am Strand und nicht auf dem Bürgersteig vor Ihrer Haustür.

Trotz ihrer, aus unserer Perspektive eher dürftigen sinnlichen Ausstattung, bevölkern Schildkröten übrigens schon seit fast 250 Millionen Jahren – also viel länger als wir Menschen – die Erde. Und richtig alt werden sie auch. 

Geschmack und Geruch, da scheiden sich die Geister. Während der Duft eines gut gereiften Appenzellers von dem einen als Wohlgeruch empfunden wird, stinkt der Käse dem anderen ganz gewaltig. Bei Lakritz sieht das ganz ähnlich aus. Der intensive Geschmack des Süßholzproduktes spaltet die Menschheit in Liebhaber und Hasser. Manchmal sind wir uns aber über sämtliche Ethnien und Altersgrenzen hinweg erstaunlich einig. So kenne ich tatsächlich niemanden, der beißenden Uringeruch in der Unterführung oder den Gestank übergekochter Milch wirklich schätzt. 

Geschmacks- und Geruchsempfinden sind über die persönlichen Vorlieben und Abneigungen hinaus oft sozial oder kulturell geprägt. Und sie verfügen, zusammen mit dem Tastsinn, über eine Eigenschaft, die den beiden Hauptsinnen völlig fehlt: Alle drei Sinne sind lernfähig, können geschult und (weiter-)entwickelt werden! Das bedeutet aber gleichzeitig, dass eine konsequente Vernachlässigung diese Sinne verkümmern lässt. Wer ausschließlich Junkfood in sich hineinstopft, der muss sich nicht wundern, wenn er schließlich den Unterschied zwischen Dinkel- und Weizenmehl nicht mehr erkennt, wenn Äpfel wie Birnen oder Salami wie Kochschinken schmeckt. Und wer sich über Jahrzehnte als Kettenraucher durchs Leben pafft, trägt – abgesehen von diversen weiteren negativen Begleiterscheinungen – erwiesenermaßen kräftig zur Abstumpfung seines Geruchs- und Geschmacksvermögens bei.

Das Riechen, Schmecken und Tasten will also entwickelt, geübt und gepflegt werden. Damit kann gar nicht früh genug begonnen werden. Und wenn man sich um diese drei Sinne ordentlich kümmert, dann altern sie – ganz im Gegensatz zum Sehen und Hören (vom Rest des Körpers wollen wir mal lieber nicht reden) – auch nicht. So fühlt ein alter Mensch, der seine letzten Tage ans Bett gefesselt in einer Senioreneinrichtung verbringt, ein sanftes, liebevolles Streicheln immer noch genauso wie ein Kleinkind, obwohl zwischen beiden ein ganzes langes Menschenleben liegt.

Also schnuppern Sie sich durch den Tag, schmecken Sie sich durchs Leben und verteilen Sie bei passender Gelegenheit auch gern mal die ein oder andere liebevolle Streicheleinheit! Das trainiert ihre Sinne, kostet maximal ein bisschen Achtsamkeit und hält jung. Besser geht’s doch gar nicht!

Ich wünsche Ihnen einen wunderbar Sinn-erfüllten Start in den Sommer!

Herzlichst
Ihr
Markus Constantin
Rektor

St. Otto, Juni 2025

 „Mit dem Wind“...

… ins kirchliche Sommerloch gefallen. Kreuzwege und Marienandachten, Erstkommunion, Firmung und schließlich die traditionellen Gemeindefeste – alles vorbei. Mit Fronleichnam verabschiedet sich die Amtskirche und mit ihr ein großer Teil des pastoralen Personals in die Sommerpause. Stopp! Ein kurzes Aufflackern am 30. Juni wäre da noch zu erwähnen. So eine Art Nachschlag. Aber spätestens nach dem Hochfest Peter und Paul, das an besagtem Datum begangen wird, werden die Pfarrer – und nicht nur die – faul, wie eine alte Volksweisheit zu berichten weiß. Und Volksweisheiten lügen bekanntlich nicht. Sonst wären es ja keine Weisheiten …

Das kirchliche Leben verabschiedet sich zwischen Mitte Juni und September kollektiv in die saisonalen Betriebsferien. Genau wie das Fernsehprogramm, das über die Sommermonate ebenfalls nur auf Sparflamme köchelt. Urlaubsbedingt verwaiste Gotteshäuser, leere Schaukästen und die alljährlich wiederkehrende Frage: „Wer mäht im Juli und August den Rasen um die Kirche?“ Nun gut. Zumindest dieses Problem dürfte sich dank der Klimaerwärmung in naher Zukunft erledigt haben. Wo nichts wächst, braucht es auch keinen Rasenmäher.

Wie gut übrigens, dass im Sommer in der Regel so wenig gestorben wird. Und versuchen Sie mal, im August einen kirchlichen Hochzeitstermin zu ergattern. Schwierig, sage ich Ihnen. Ganz schwierig.

Aber wo wir gerade beim Thema Wachstum waren: Ein kleines, zartes Glaubens-Pflänzchen, das die meiste Zeit des Jahres vor sich hinkümmert und mangels Masse ein Schattendasein fristet, blüht im Sommer so richtig auf: Die Tourismuspastoral, die für kirchliche Angebote an den Urlaubshotspots zuständig ist, kann in der Zeit zwischen Juni und September – zumindest was die Zahl der Gläubigen betrifft – aus dem Vollen schöpfen.

Leere hier, Überfüllung dort – und was macht eigentlich der liebe Gott während der kirchlichen Sommerpause? Der ist ja schließlich der Chef des gesamten christlichen Ladens. Macht der etwa auch blau, wie es die wunderbar skurrile Erzählung “Der liebe Gott macht Urlaub“ des finnischen Autors Arto Paasilinna beschreibt? Oder hängt der stattdessen in verlässlicher Ausübung seiner göttlichen Pflichten, von Montag bis Freitag mit den verbliebenen Restbeständen der Gläubigen zu Hause in der Pfarrkirche ab, pendelt dann am Samstag mal eben an die Ostsee oder ins Allgäu, um dort die urlaubspastoralen Angebote zu promoten und versucht schließlich am Sonntag – Zeitverschiebungen und Flugausfällen zum Trotz – noch schnell die diversen Fernreisenden in deren unterschiedlichen Urlaubsdestinationen abzuklappern?

Burnout statt Relaxen auf der faulen Haut? Oder kennt Gott in seiner Allmacht und Einzigartigkeit vielleicht einen besonderen Trick, um unbeschadet über den stressigen Sommer zu kommen?

Ich denke, der liebe Gott greift in dieser Situation auf seine einzigartige Fähigkeit zur Bilokation zurück. Der hat überhaupt keine Schwierigkeiten damit, an sämtlichen Urlaubshotspots dieser Welt für wunderbare Auszeit-Glaubenserfahrungen zu sorgen, während er zur gleichen Zeit zuverlässig die Grundpastoral für alle Daheimgebliebenen absichert. Aus diesem Grund braucht Gott auch keinen Urlaub. Ganz im Gegensatz zu uns.

Und wenn Sie der Begegnung mit Gott in Ihrem Urlaub ein kleines Zeitfenster einräumen, wenn Sie offen sind für vielfältige, bunte und abwechslungsreiche pastorale Angebote dann ist St. Otto genau der richtige Urlaubsort für Sie. Der liebe Gott und wir heißen Sie herzlich willkommen!

Herzlichst
Ihr
Markus Constantin
Rektor             

 

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